4. Mai: Narzissmus

Im nächsten Lunch & Lecture geht es um das Thema „Narzissmus“.
Wir Ichs: das mag als Kurzformel durchgehen für eine Gesellschaft, in der das einsame Ego ins Zentrum des selbstverständlichen Selbstverständnisses gerückt ist. Wer, trotz Teamarbeit und regelmäßigen Kollegenurteils in Feedback-Schleifen, seinen Blick allzu aufmerksam auf den anderen richtet, handelt karrierefahrlässig. Da gilt vielmehr, dass gelegentliche Rücksichtslosigkeit nicht nur zum guten Ton gehört, sondern eine Bedingung des Erfolgs darstellt. Wie viele Mächtige sind Narzissten. „Alles krieg‘ ich alleine hin / Ihr staunt, wozu ich fähig bin / Und weil mich keiner besser kennt / Bin ich selbst mein Assistent“, singt Max Raabe. Aber stört das; ja, ist das gestört und verstörend? Die gesunde Selbstliebe zu unterscheiden von jenem Ich, das von sich selbst nie genug bekommen kann und den anderen instrumentalisiert in seiner Gier nach Anerkennung, ist wesentlich für das Zusammenleben und Zusammenarbeiten. Der Narzisst verwechselt die Hierarchie der Grammatik mit Grundprinzipien des Handelns: Nur weil die erste Person singular ganz oben rangiert in der Konjugationsreihe, steht Ich nicht an erster Stelle. Eine Grammatik des Respekts beginnt mit dem Du und hangelt sich über das Wir zum Ich.
Fünfzehn Minuten Nachdenken vor dem Lunch, am Freitag, dem 4. Mai, um 12 Uhr in den Räumen des Wealth Management der Commerzbank AG, 2. Stock, Kaiserstraße 30, Frankfurt.
Anmeldung über das Kontaktformular auf dieser Website bis zum 2. Mai. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet Euro 20. Im Preis ist das Lunch enthalten.*
*Das Restaurant Iimori muss Stornokosten in Höhe von Euro 15 berechnen, wenn die Teilnahme bis zum Tag der Veranstaltung, 9 Uhr, nicht abgesagt wurde.